Das zweite Jahr in Folge hat die SEC Newgate Agenturgruppe eine globale Forschungsstudie über die Einstellung der Öffentlichkeit zu ESG-Grundsätzen (Environment, Social, Governance) wie Umweltschutz, sozialer Verantwortung und guter Unternehmensführung durchgeführt. In einem 15-minütigen Online-Survey befragte der SEC Newgate ESG Monitor mehr als 12.000 Bürger*innen in Europa, Nord- und Südamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum, genauer: in Australien, Hong Kong, Kolumbien, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Schweden, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Singapur, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Der Untersuchungszeitraum lag zwischen Mitte und Ende Juli 2022. Die Befragten wurden nach Alter, Geschlecht und Wohnort quotiert, um in jedem Staat eine landesweit repräsentative Stichprobe zu gewährleisten.
Auch in diesem Jahr zeigen die Studienergebnisse, dass Umweltfragen – und hier vor allem Klimawandel und Umweltschutz – sowie Nachhaltigkeit, wichtige ESG-Faktoren sind, welche die öffentliche Wahrnehmung von Unternehmen, aber auch von Regierungen, nachhaltig beeinflussen.
Umweltthemen von höchster Priorität
In Deutschland wurden insgesamt 1.003 Teilnehmer befragt. Mehr als zwei von fünf Personen (43%) gaben an, dass Umweltthemen ein zentraler Fokus für Unternehmen in Deutschland sein sollten. Bei der Frage nach den drei wichtigsten Themen für die Zukunft Deutschlands gaben die Teilnehmer die Lebenshaltungskosten (39%), die Gewährleistung einer sicheren und erschwinglichen Lebensmittelversorgung (32%) und die Gewährleistung einer sicheren und erschwinglichen Energie- und Kraftstoffversorgung (28%) an.
Trotz der Auswirkungen der allgemeinen wirtschaftlichen Probleme auf ihre persönliche Existenz, gaben die Befragten an, dass die folgenden Themen für Unternehmen in Deutschland am wichtigsten seien und diese sich darauf konzentrieren sollten: die Bewältigung des Klimawandels (16%), Umweltschutz (15%) sowie Arbeitnehmerrechte und Arbeitsnormen (7%).
Bessere Bewertungen im Vergleich zum letzten Jahr
Auch beim Konsum spielen ESG-Maßstäbe eine Rolle: Mit durchschnittlich 6 von 10 Punkten bewerteten die Befragten in Deutschland die Wichtigkeit von ESG-Themen bei ihren täglichen Kaufentscheidungen. Im Einklang mit dem globalen Gesamtwert wurden gemeinnützige Organisationen für ihre ESG-Leistung am höchsten bewertet (mit durchschnittlich 6,4 von 10 Punkten), noch vor kleinen Unternehmen (6,1) und der allgemeinen Öffentlichkeit (5,7). Die jeweils nationale Regierung (5,3) und große Unternehmen (5,3) schnitten am schlechtesten ab.
Im Vergleich zu 2021 haben die Bewertungen für Deutschland insgesamt, die Bundesregierung und die Großunternehmen sich aber deutlich verbessert. Wenn es um die wahrgenommene ESG-Leistung für bestimmte Branchen geht, werden Technologie und Telekommunikation am besten bewertet. Auf sie folgen Supermärkte und die Landwirtschaft. Die niedrigsten Werte erhalten die chemische Industrie, Alkoholhersteller und Fluggesellschaften.